PEN Berlin

Nach dem Big Partykongress des PEN Berlin am ersten Dezemberwochenende 2022 brauchte ich Zeit, um mich klar zu positionieren – viele, auch negative Eindrücke (wie Medienberichte + meckernde Mitglieder;) mussten sortiert werden. Here it is:
1. Die Boardmembers haben in den vergangenen Monaten so viel Energie und Zeit in den Aufbau dieser fulminanten, funktionierenden NGO investiert, dass das Wort DANKE als Reaktion darauf definitiv nicht ausreicht!! Doch anstatt nach alternativen Formen der Anerkennung zu suchen, dieses immense Engagement zu würdigen, schalteten rund um den Kongress verbandsintern und -extern etliche Kulturleute in den Kampfmodus. So plausibel mir viele der Vorwürfe und Diskussionen erschienen (auch ich engagiere mich in einem der Themenfelder), so unschön waren teils Platzierung und Ton – tat mir mega leid!
2. Ich wünsche dem Berliner PEN Kraft und Zähigkeit, um solche Reaktionsdefizite bzw. -tsunamis aushalten sowie konstruktiv transformieren zu können. Und hoffe, dass dieser junge Vereinsorganismus sein Kernanliegen, die Unterstützung bedrohter Wortmenschen, zeitnah klar in den Fokus nimmt, um nicht als Spezialist für zugegebenermaßen tolle kulturelle Veranstaltungen und Symposien zu landen:)
3. Ein allgemeiner Weihnachtswunsch: dass die Intellektuellenszene des deutschsprachigen Raumes endlich abrückt von ihrer larmoyanten, feigen, haarspalterischen Haltung. Nicht nur in Corona- und Kriegszeiten, sondern auch in der Gründungsphase solch eines starken (und stark polarisierenden) Kulturverbands, schmerzt der fehlende Mut und Pragmatismus vieler Geistesarbeiter. Wie lebensbezogen argumentierten Thomas Mann oder Heinrich Böll in gesellschaftlich kritischen Zeiten – in denen heute eine sich selbst irrelevant machende Spezies egozentrische Social Media-Diskurse führt. Schade.

#penberlin #intellektuellequovadis #relevanzfragen

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