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HERland Allstars im silent green (Berlin)

Juli 4 @ 18:00 23:30

Gottlos und erfolgreich – die Lange Lesenacht politischer Krimiautorinnen

Am ersten Festivaltag mit dem Titel HERland Allstars im silent green stellt sich das HERland-Projekt vor, historisch und gegenwärtig, kreativ und kämpferisch. Und zeigt live in einer Reihe von Kurz-Lesungen – einem “Binge-Reading” – die Vielstimmigkeit der feministischen, gesellschaftspolitisch engagierten Kriminalliteratur.

Krimi heißt ja für HERland nicht einfach Mordermittlung, sondern komplexe, starke und spannende Literatur, die von Unrecht und Gewalt erzählt, Konflikte und Widersprüche in den Blick nimmt, reaktionäre und diskriminierende Muster dekonstruiert, weibliche Lebensrealitäten ernst nimmt und an der patriarchalen Norm der Großen Erzählung sägt. Krimis – mitreißend und zugänglich – können hervorragend Unrecht sichtbar machen, nicht als Gut-Böse-Schema, sondern vielschichtig, wahrhaftig, realistisch. Solidarisch mit Machtlosen, Opfern und Engagierten, denn es geht um unsere wirkliche Welt. Es gilt, im ungeschönten Realismus das Utopische zurückzugewinnen. Das 2015 gegründete Netzwerk HERland trägt den Namen des 100 Jahre davor erschienen Romans Herland von Charlotte Perkins-Gilman, der wohl ersten Erzählung einer von Frauen organisierten Welt.

HERland positioniert sich gemeinsam gegen das Patriarchat und die Vereinzelung. HERlanderinnen sind politisch, feministisch, gottlos, aufbrechend, gegen rechts, antikapitalistisch, antipatriarchal und erfolgreich. Sie sind Autorinnen politischer Spannungsromane und büchermachende Frauen mit Interesse an Krimis und krimiverwandten Formen.

Alle HERlanderinnen lesen kurze Szenen aus eigenen Texten oder Texten von anderen, so dass ein überraschendes, vielfältiges Mosaik entsteht. Unter dem Gelesenen werden brandneue und ältere Romane sein, Sachtexte, Fragmente und Work in progress. Beispiele: Monika Geier: Antoniusfeuer (Roman, 2023), Christine Lehmann: Alles nicht echt (Roman, 2024), Merle Kröger: Panorama (Text über die fluide Grenze zwischen dokumentarischem und fiktionalem Schreiben), Sophie Sumburane: Tote Winkel (Roman, 2022), Uta-Maria Heim: Tanz oder Stirb (Roman, 2023), Gudrun Lerchbaum: Niemand hat es kommen sehen (Roman, 2025), Nikola Anne Mehlhorn: Widerstund (Roman, 2026), Doris Gercke: Kein fremder Land (1993) und viele mehr.